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Schon wieder Montag.
Kein Warten mehr.
Und es geht grandios weiter.
Geschmeidig.
Getarnt.
Überragend.
Die Enten stehen im Mittelpunkt der Naturführung der Dorfgemeinschaft Billwärder an der Bille e.V.:
"Bevor es zu spät: Die letzten Enten von Oberbillwerder"
ERSTE Führung
Mo. 16.9.24 / 17-18 Uhr
Treffpunkt: Buswendehammer vorm S-Bahnhof Allermöhe
Fahrräder und Autos können auf der anderen Seite des Bahnhofes-Allermöhe geparkt werden.
ZWEITE Führung
Mo 16.9.24 / 19-20 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz Gartenfreunde Bergedorf-West e.V.
Nördlich der Schrebergärten, am Billwerder Billdeich, Nahe Abzweigung "Auf der Bojewiese"
Beide Führungen haben eine Dauer von einer Stunde.
Start & Ziel: identisch
Ferngläser & Spektive sind vorhanden; Eigene können gern mitgebracht werden. Wetterfeste Schuhe und Kleidung sind sinnvoll; ebenso Mückenschutz.
Auch und besonders und gerade für die Ältesten/Älteren z.B. mit Rollatoren und Jüngsten/Jüngeren mit Kinderwagen ist die Tour geeignet auf ebenem Gelände, dem Meeresspiegel.
Wir spazieren am Rand des Weiten Landes entlang und lassen unsere Blicke über die offene Marschlandschaft schweifen.
Die Teilnahme ist trotz des großartigen Naturschauspiels mit spektakulärem Sonnenuntergang knapp vor 20 Uhr hinter der spektakulären Blühwiese Oberbillwerders kostenlos und Spenden natürlich möglich und erwünscht. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig Infomaterial gibt es selbstverständlich in Hülle und Fülle.
Foto:Löffelente- ihrem so wunderbar geformten Schnabel hat sie ihren Namen zu verdanken. Diese besonders farbenfrohe Ente konnte in Oberbillwerder auch 2024 wieder bewundert werden. Im September rasten Löffelenten gerne in den Marschgräben in Oberbillwerder."
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Wir spazieren am Rand des Weiten Landes entlang und lassen unsere Blicke über die offene Marschlandschaft schweifen.
Im Reich der Enten hoffen wir bei schönem Wetter auf tolle Beobachtungen. So lässt sich die in Billwerder auch brütenden Krickente bei ihrer Rast in der moorigen Marsch auf Marschgräben oder auch auf dem Nördlichen Bahngraben bewundern.
Nahe der Veloroute beginnt das Naturspektakel und die Enten, selbst die elegante Schnatterente, können wir aus nächster Nähe, ohne sie zu stören, auf dem Nördlichen Bahngraben genießen.
Die Teilnahme ist trotz des großartigen Naturschauspiels mit spektakulärem Sonnenuntergang knapp vor 20 Uhr hinter der spektakulären Blühwiese Oberbillwerders kostenlos und Spenden natürlich möglich und erwünscht. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig Infomaterial gibt es selbstverständlich in Hülle und Fülle.
Riesige Wassermassen fluteten am 7. August die Straßen und weitere Flächen Hamburgs, insbesondere der Osten war betroffen. Über 900 wetterbedingte Einsätze verzeichnete die Feuerwehr Hamburg. Die Beamten sprachen vom Ausnahmezustand.
Das Wasser, das auch die Acker- und Grünlandflächen von Oberbillwerder in eine Seenlandschaft verwandelte, würde die Leistungsfähigkeit der Entwässerungssysteme von Neuallermöhe, Nettelnburg und
Bergedorf-West vollends überfordern. Also, falls der Stadtteil überhaupt gebaut wird. Die Wiesen von Oberbillwerder wirken wie ein riesiger Schwamm, der das Wasser aufnimmt. Würde es, wie
geplant, an die Allermöhe Fleete bzw. den nördlichen Bahngraben abgegeben werden, staut sich das Wasser zurück bis nach Nettelnburg. Die Schäden an Gebäuden, Straßen, Autos und Wegen in
Neuallermöhe, Bergedorf-West und Nettelnburg wären um ein Vielfaches größer als die massiven Schäden, die wir man nach diesem Starkregen registrierte.
Die Extremwetter-Verhältnisse nehmen deutlich zu. Die Klimaanpassungsstrategie für Bergedorf muss lauten: Keine weitere Versiegelung, erst recht nicht durch Oberbillwerder! 120 ha zusätzliche
Versiegelung bei Erhöhung durch Sand um 1,50 Meter. Für die Entwässerung
dürfte das bedeuten, dass die tiefer liegenden Regionen absaufen würden.
Am 16. Mai platzte im Hauptausschuss der Bezirksversammlung Bergedorf die sprichwörtliche Bombe. Der Bebauungsplanentwurf Billwerder-30 (Oberbillwerder) muss neu ausgelegt werden.
Die Begründung ist, dass bei zwei Gutachten zum FFH (Fauna-Flora-Habitat)-Gebiet "Boberger Düne" Karten-Anlagen fehlten. Des weiteren muss das Ausgleichskonzept für die Feldlerchen angepasst werden, ein Gewerbeblock soll ein Stockwerk mehr bekommen und es gibt nun Ausnahmen bei der Anschlusspflicht an das Fernwärmenetz.
Insgesamt wurden bisher 195 Stellungnahmen zum B-Plan abgegeben, an der Abwägung der Stellungnahmen wird gearbeitet, es dauert aber noch Wochen bis dies abgeschlossen sein wird. Eine überarbeitete Version des B-Planes muss erarbeitet werden und neue Gutachten abgefragt werden. Trotzdem soll die wiederholte Öffentlichkeitsbeteiligung vom 1. Juli bis 2. September durchgeführt werden. Diesmal liegen die sechs Wochen Sommerferien genau im Auslagezeitraum. Ein Antrag auf Verschiebung wurde abgelehnt, weil mit einer neunwöchigen Auslage das Transparenzgebot gewahrt sei und man aufgrund der Ferienzeit sicherlich auch mehr Zeit hätte, sich mit den Unterlagen zu befassen.
Immerhin ist es eine Chance, dass die Bürger und Umweltverbände sich noch einmal mit den umfangreichen Unterlagen befassen und weitere Fehler und Unstimmigkeiten aufzeigen können. Die bereits abgegebenen Stellungnahmen bleiben erhalten und werden im Rahmen der Abwägungen berücksichtigt.
Der B-Plan wird nicht einfach noch einmal ausgelegt, sondern es sind auch neue Gutachten und weitere Stellungnahmen (zur 1. Auslegung) enthalten. Im Dezember waren es noch 87 Gutachten und 162 umweltbezogene Stellungnahmen. Nun sind es 99 Gutachten und 242 umweltrelevante Stellungnahmen. Es gibt noch eine neue Rubrik: Allgemein zugängliche Unterlagen (25). Bei den Gutachten sind weitere Bodenuntersuchungen und neue
Verkehrsplanungen dabei.
Beteiligungsmöglichkeit über Bauleitplanung Online
Link zur Drucksache - 21-1852.04
Der erste Bebauungsplan-Entwurf wurde in der Zeit vom 8. Dezember 2023 bis zum 8. Februar 2024 ausgelegt.
Die Distanz vom nördlichen Rand des geplanten Bebauungsgebiet bis zum Naturschutzgebiet (NSG) Boberger Niederung beträgt 500-1.000 Meter (Luftlinie). Die Morgenpost beschreibt in einem Beitrag , dass unter allen Umständen verhindert werden soll, dass die 18 TSD neuen Bewohner das heute schon überlastete NSG aufsuchen ("Grüne Oase vor der Nase: Aber hier sind Oberbillwerder-Bewohner unerwünscht" / Bezahlartikel 17.6.24). Kein Weg in die Grüne Oase ist eine weitere Facette des großen Oberbillwerder-Paradoxons. Autoarm, aber erheblich mehr Verkehr erzeugend, Klimaverträglichkeit mit großem Aufwand herstellen, aber neu bauend und Grünflächen versiegelnd, Schwammfunktion einbauen, aber die Umlieger saufen ab, Connected City, aber keine Verbindungen - nach Neuallermöhe gegenwärtig wohl nicht in konkreter Planung - und nun sollen die künftigen Bewohner:innen mit allen Mitteln auch noch davon abgehalten werden, die Boberger Niederung als das zu nutzen.
In Zeiten des Klimawandels ein Skandal: Wie viele Menschen werden sich künftig noch Ausflüge mit Auto, Bus oder Bahn leisten können, Kurztrips in die nähere Umgebung oder auch nur Erholung nach einem tropisch heißen Sommertag? Ein wohnortnahes Angebot kommt da sehr gelegen.
Einmal mehr zeigt sich: so ein Megastadtteil mit seinen monumentalen Zahlen passt nicht ins Gefüge. Der grundsätzliche Fehler ist schon die Idee, dort und an genau dem Ort einen völlig überdimensionierten Stadtteil errichten zu wollen, ohne vorher die Bedingungen und mögliche Auswirkungen - hier den Besucherdruck auf ein Naturschutzgebiet - geprüft zu haben. Dafür trägt der gegenwärtige Senat die Verantwortung. Die gelieferte Planung kommt dann entsprechend fehlerhaft, so wie bestellt, und basierend auf den nicht vorhandenen Grundannahmen und nicht erforschten Folgen eines solchen Mammutprojekts. Nun wird auf bizarre Weise "nachgebessert" und Leidtragende werden die künftigen Anwohnenden Oberbillwerders sein, die einmal mehr durch die Versprechungen einer unzureichenden Planung getäuscht werden.
Übrigens: Die Erfahrung aus dem Naturschutzgebiet zeigt, wo Menschen gehen wollen, da tun sie es.
Wenn es keinen direkten Weg von Oberbillwerder in das NSG gibt, werden die Bewohner sich über Wiesen und Felder Trampelpfade machen. Zur Not wird irgendwann eine direkte Verbindung nachgeschoben.
Nach wie vor scheint das Bezirksamt Bergedorf ratlos, wie und wo der Ausgleich für neun Feldlerchenpaare realisiert werden soll. Das Oberverwaltungsgericht hatte die geplante Maßnahme
gekippt. Danach müssen die - neuerdings - 34 Feldlerchenpaare ortsnah untergebracht werden.
Im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung wurde berichtet, dass für 25 Paare Flächen bereit stehen. Für neun Paare werde noch eine 27 ha große Fläche gesucht. Womöglich doch auf der
Fläche neben den Pappeln (s.u. Bericht aus Februar), vorausgesetzt es gibt ein neues und tragfähiges Ausgleichs-konzept für die Fledermäuse. Nicht ausgeschlossen, dass es ein erneutes
Genehmigungsverfahren geben muss.
Der Optimismus des planenden Bezirksamtes, dass der Zeitplan dennoch eingehalten werden kann, ist nicht nachzuvollziehen. Erst wenn alle Ausgleichsmaßnahmen genehmigt sind und nachgewiesenermaßen funktionieren, kann mit bauvorbereitenden Maßnahmen begonnen werden. Ob eine Baustraße noch in diesem Jahr angelegt werden kann ist sehr fraglich.
Die Dorfgemeinschaft Billwärder an der Bille e.V. als Umweltverband wird den weiteren Planungsprozess mit ihren Expertinnen und Experten an dieser Stelle sehr genau beobachten und kritisch hinterfragen.
Link zum Artikel der Bergedorfer Zeitung 20.4.24 (€)
Immer mal wieder kommt dieser Satz, wenn über die Flächen in Oberbillwerder gesprochen wird: "Das ist doch nur ein Acker!" Zunächst einmal ist es in der heutigen Zeit nicht unwichtig einen Acker zu haben, der für unsere Ernährung sorgt. In einer Kulturlandschaft ist das Vorkommen eines "Acker" oder von Weideland nicht unüblich. Acker ist die Bezeichnung für landwirtschaftlich genutzten Boden.
Neben der Nutzung für die Landwirtschaft enthält die Fläche in der Kulturlandschaft Billwerder auch zahlreiche und geschützte Tierarten. Im Vorübergehen sieht man davon nicht viel. Die Flächen sind auch sehr groß. Dafür muss man sich etwas Zeit nehmen und genauer hinschauen. Unser Vogelexperte (professioneller Biologe) hat in nur einer Stunde im Juni 2023, in dem Gebiet von Oberbillwerder folgende Beobachtungen gemacht:
"Ich bin heute nochmal der Treckerspur gefolgt und habe auf ca. 60 ha folgendes festgestellt u.a. auch mit zahlreichen Klangaufnahmen. 6. Juni 2323, 5 - 6 Uhr, z.T. nebelig, sehr hohe Gesangsaktivität.
Ebenso befindet sich auf der Fläche eine Menge von Insekten: Schmetterlinge, Libellen, Heuschrecken u.a.. Die Vögel stehen in der Nahrungskette und kommen hier nicht ohne Grund so häufig vor. Das ist ein eindrucksvoller Hinweis zur Artenvielfalt, den ein Nicht-Naturexperte nicht vermuten würde. Und was schätzen die Tiere zusätzlich an dieser Fläche? Die Weite. Sie gewährt ihnen Ruhe und Sicherheit. Der Bau von Oberbillwerder würde diesen Zustand zerstören. Er wirkt gegen die Artenvielfalt, in einer Zeit in diese immer mehr an Bedeutung zunimmt. Da helfen auch kein Grüner Loop oder Animal-Aided-Design.
Sieht so die Zukunft der Billwerder Kulturlandschaft aus?
Auf denkbar schlechtem Marsch-Untergrund werden viele Tiere und Pflanzen vertrieben und zerstört. Ein gigantischer CO2-Turbo läuft dann an, um mindestens 1,2 Millionen Tonnen Sand für die
Aufschüttung des Geländes anzufahren. Wir gehen von deutlich höheren Mengen aus, als bislang angesprochen. Die Klimakatastrophe wird bei dem Wohnungsbauprojekt Oberbillwerder komplett
ausgeblendet. Mindestens 118 ha Grünland würden verschwinden. Die Planungsgesellschaft IBA verschweigt dieses Thema in ihrer Öffentlichkeitsarbeit komplett. Der von den Planern
vielgepriesene "Grüne Loop" ist nichts weiter als ein Feigenblatt unter das man die wahre Zerstörung der Natur versteckt. Greenwashing im Namen der Stadt Hamburg!
Der Fotograf Christian Faesecke hat
diese indische Impression übermittelt. Titel: Mehrere LKWs stehen zwischen aufgeschütteten Sandbergen im Flussbett des Flusses Subarnarekha nahe der Stadt Jaleswar im ostindischen Bundesstaat
Orisha.
Faesecke berichtet in einem Blog über die schmutzigen Geschäfte mit dem Sand.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Mit dieser Übersicht zu fünf geplanten Flächen wird deutlich, wie gewaltig diese für den Stadtteil (das Dorf!) Billwerder sein werden. Eine Vertretung der Dorfgemeinschaft erhielt am 11. Juli 2020 Redezeit im Bergedorfer Stadtentwicklungsausschuss. Unsere Standpunkte zum Bürgerbegehren wurden sehr ausführlich vorgetragen. Der Ausschuss fand coronabedingt unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.