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Am Samstag 17.6. ist "Langer Tag der Stadtnatur in Hamburg. Das Bündnis „Rettet Hamburgs Natur“ setzt sich auch in diesem Jahr für den Erhalt aller Grünflächen und Naturräume in Hamburg ein – und unterstützt das Volksbegehren Hamburgs Grün – Klimaschutz jetzt!
Denn jetzt gilt es, Artensterben, Klimaüberhitzung und ungebremstes Wirtschaftswachstum zu beenden. Nur eine grüne Stadt hat eine Zukunft!
Die Demo startet um 13:30 Uhr an den St. Pauli Landungsbrücken. Zwischenstopp Jungfernstieg (14:10
Uhr), Abschlusskundgebung Sternbrücke (15 Uhr)
Am Sonntag, 4.6.2023, 09-10.30 Uhr und am Mittwoch, 7.6.2023, 19-20.30 Uhr lädt die Dorfgemeinschaft Billwärder an der Bille e.V. nach dem großen Zuspruch bei den zwei
Nachtigallen-Wanderungen zu zwei weiteren Wanderungen durch die Natur Billwerders ein.
Diesmal geht es einerseits um den Kuckuck, der in Billwerder häufig zu hören und manchmal auch zu sehen ist. Andererseits können hoffentlich weitere seltenere Vogelarten beobachtet werden, wie
z.B. der Neuntöter mit seinen Jungen, balzende
Schafstelzen und möglicherweise sogar der Vogel des Jahres 2023, das Braunkehlchen.
-Treffpunkt ist jeweils die Remise, Billwerder Billdeich 254.
-Es ist keine Voranmeldung für die Wanderung notwendig
-Wenn möglich, bitte ein Fernglas mitbringen.
Nach der Wanderung lädt die Dorfgemeinschaft zu einem gemütlichen Beisammensein in der Remise ein.
Die schon länger leer stehende Häuser in Billwerder sollen abgerissen werden: Die Häuser am Mittleren Landweg 49 und 51 befinden sich in der Verwaltung des Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG). Lt. einem Bericht des Hamburger Abendblatts sollen diese Ende 2023 abgerissen werden. Hier soll die westliche Erschließung des Bauvorhabens Oberbillwerder erfolgen: Zuerst werden Sandlaster Unmengen von Sand für die Aufschüttung des Geländes herangefahren. Später soll hier der Verkehr in Richtung Autobahn erfolgen.
Die beiden Häuser seien lt. Senatsantwort der Sozialbehörde im vergangenen Dezember vom Bezirksamt Bergedorf und dem LIG zur Unterbringung von Asyl- und sonstigen Schutzsuchenden angeboten worden. Eine Prüfung habe jedoch ergeben, dass die Häuser für die öffentlich-rechtliche Unterbringung insbesondere aufgrund ihrer geringen Größe und des kurzen Nutzungshorizonts nicht geeignet seien. Die beiden Häuser stehen schon sehr lange leer.
Nach Berechnungen der Verkehrsexperten sollen insgesamt mindestens 20.000 Fahrzeuge pro Tag von und in den neuen autoarmen Stadtteil fahren. Der lange Gehölzstreifen soll zwar erhalten
bleiben. Für die Natur und die zahlreichen Vögel wird er deutlich an Wert verlieren, da dieser Bereich seine Ruhe verliert. Das hohe Verkehrsaufkommen würde unmittelbar entlang dieses Streifens
verlaufen.
Interessantes aus Billwerder gibt es in der DORFZEITUNG. in der Frühjahrsausgabe (99. Ausgabe).
-Natürlich spielt der geplante Bau in Oberbillwerder auch eine Rolle ("Oberbillwerder wird zum Fass ohne Boden").
-Stellungnahme der Dorfgemeinschaft Billwärder an der Bille e.V. zur Aufhebung des Bebauungsplans Moorfleet 9/Billwerder 22 -"Deponie Feldhofe". Diese soll um beachtliche 56 Meter erhöht werden.
-Und - wer hatte das gedacht? In Unterbillwerder steht eine Kampfmittelräumung an.
-Klein aber fein entsteht ein neues Stück Natur in einer Buskehre am Mittleren Landweg.
Weitere Beitrage über die Homepage der Dorfgemeinschaft Billwärder an der Bille: Billwerder lebt!
Politisches Kabarett in der Bezirksversammlung Bergedorf?Drucksache - 21-1673: „Aussichtsturm für Oberbillwerder Antrag der BAbg. Kramer und SPD Fraktion, der BAbg. Kühl und Grüne-Fraktion und der BAbg. Meyns und FDP-Fraktion:
Oberbillwerder ist eines der wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte in Hamburg und das wichtigste im Bezirk Bergedorf. (...) Für so große Stadtentwicklungsprojekte müsse Akzeptanz in der Bevölkerung geschaffen werden durch umfangreiche Informationen. Aus diesem Grund hatten die Planer des Wiener Hauptbahnhofareals, das mit 109 Hektar Größe etwas kleiner ist als Oberbillwerder, für die gesamte Bauphase des neuen Hauptbahnhofes und des neuen Stadteils [sic] Sonnwendviertel an zentraler Stelle einen Aussichtsturm auf der Südseite des Entwicklungsgebietes errichtet, das sogenannte Bahnorama. (...) Seit einigen Jahren gibt es auch in der Hamburger Hafencity einen View Point.
Das Bahnorama war ein 67 Meter hoher Holzturm mit einer Aussichtsplattform auf 40 Metern Höhe, versehen mit zwei Liften. (...) So gab es zum Beispiel einen 3-D-Simulationsflug, welcher einen
virtuellen Flug über das Projektgebiet ermöglichte. Das Bahnorama kostete insgesamt rund 4,7 Millionen Euro und lockte in den vier Jahren Betriebszeit rund 350.000 Besucherinnen und Besucher an.
(...) Die damit verbundene Chance eines täglichen Beobachtens der Baustelle wird zu einer höheren Akzeptanz auch des Projektes Oberbillwerder führen. Ferner kann so ein Anlaufpunkt, (...) auch
einen touristischen Effekt haben und nicht nur die Bergedorferinnen und Bergedorfer für den Baufortschritt begeistern.(…)".
Kein Aprilscherz, es wurde am 30.03.2023 mit der Mehrheit SPD, Grünen und der FDP in der Bezirksversammlung Bergedorf beschlossen, dass das Bezirksamt ein "Billorama" planen soll und das Ergebnis
der Bezirksversammlung im 3. Quartal 2023 vorstellt.
Und das, wo Fußgängerbrücken in Neuallermöhe ersatzlos abgerissen werden sollen und Geld/Personal für Jugendarbeit im Bezirk fehlt. Und seit wann ist es Aufgabe der BV, Marketing für die IBA zu machen? Was wird man sehen können? Heute kann man vom Bahnhof Neuallermöhe schöne Naturbeobachtungen machen, aber wenn erst mal der Sand angefahren ist, dann passiert dort erst mal jahrelang nichts.
Ein „gutes“ Beispiel ist Neuland in Harburg, wo Tonnen von Sand alles Leben unter sich begraben haben und seit Jahren nichts mehr passiert. Um einen Eindruck zu gewinnen, wie das aussieht, haben
wir mal einen Aussichtsturm in die Sandwüste in Neuland/Harburg montiert. Wirklich ein überwältigender Ausblick, nicht wahr?
Quelle des schlimmen Antrags: Bezirksversammlung Bergedorf
Rüge vom Rechnungshof: Viel Kritik zur Planung von Oberbillwerder auf 16 Seiten. Endlich eine Schätzung der Kosten: rund 440 Millionen Euro - nur für die Projektentwicklung! Allein die Kosten der Projektentwicklung haben sich inzwischen fast verdoppelt. Die Kostenschätzung für Sand, Aufschüttungen und innere Erschließung fehlt immer noch.
FAZIT:
- Das Projekt „Oberbillwerder“ ist nicht stringent durchgeführt worden, weil eine übergeordnete Gesamtkoordination fehlte.
- Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) hat keine der Bedeutung des Projekts angemessene Wirtschaftlichkeitsuntersuchung vorgenommen und die Bürgerschaft nicht umfassend über den Aufwand informiert.
- Die BSW und die Finanzbehörde haben erforderliche Ermächtigungen nicht projektspezifisch eingeworben.
- Und vor allem: Der LIG (Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen) hat die Grundstücke unter Wert verkauft.
"Nein zu Oberbillwerder" ist Teil der Volksinitiative Rettet Hamburgs Grün. Das Ziel der Volksinitiative ist der Schutz aller großflächigen Grün- und Landwirtschaftsflächen über einem Hektar
vor Bebauung und Versiegelung, damit die Natur geschützt und die Klimakatastrophe gemildert werden. Wir fordern den Hamburger Senat und die Bürgerschaft auf, dies zu stoppen.
Detaillierte Informationen https://rettet-hamburgs-gruen.de/
Ein nächster Schritt heißt "Sammel dich grün!"
Sieht so die Zukunft der Billwerder Kulturlandschaft aus?
Auf denkbar schlechtem Marsch-Untergrund werden viele Tiere und Pflanzen vertrieben und zerstört. Ein gigantischer CO2-Turbo läuft dann an, um mindestens 1,2 Millionen Tonnen Sand für die
Aufschüttung des Geländes anzufahren. Wir gehen von deutlich höheren Mengen aus, als bislang angesprochen. Die Klimakatastrophe wird bei dem Wohnungsbauprojekt Oberbillwerder komplett
ausgeblendet. Mindestens 118 ha Grünland würden verschwinden. Die Planungsgesellschaft IBA verschweigt dieses Thema in ihrer Öffentlichkeitsarbeit komplett. Der von den Planern
vielgepriesene "Grüne Loop" ist nichts weiter als ein Feigenblatt unter das man die wahre Zerstörung der Natur versteckt. Greenwashing im Namen der Stadt Hamburg!
Der Fotograf Christian Faesecke hat
diese indische Impression übermittelt. Titel: Mehrere LKWs stehen zwischen aufgeschütteten Sandbergen im Flussbett des Flusses Subarnarekha nahe der Stadt Jaleswar im ostindischen Bundesstaat
Orisha.
Faesecke berichtet in einem Blog über die schmutzigen Geschäfte mit dem Sand.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Mit dieser Übersicht zu fünf geplanten Flächen wird deutlich, wie gewaltig diese für den Stadtteil (das Dorf!) Billwerder sein werden. Eine Vertretung der Dorfgemeinschaft erhielt am 11. Juli 2020 Redezeit im Bergedorfer Stadtentwicklungsausschuss. Unsere Standpunkte zum Bürgerbegehren wurden sehr ausführlich vorgetragen. Der Ausschuss fand coronabedingt unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.