„Klimaneutralität von Oberbillwerder: Große Worte, fast nichts dahinter!“ Dr. Christian Gerbich, Naturschutzreferent des NABU, zweifelt an den festgeschriebenen Bewertungsgrundsätzen des Großprojekts, das den Aspekt der Klimaneutralität zwar in seinen Ankündigungen betone, tatsächlich aber gar nicht in den Vordergrund stelle. Hamburgs NABU-Chef Malte Siegert wird sogar noch deutlicher: „Bei Oberbillwerder mit seinen fast 7.000 Wohnungen und rund 15.000 Einwohnern handelt es sich um einen gravierenden Eingriff in Natur und Landschaft. Für eine ansatzweise naturverträgliche Realisierung des Projektes braucht es zahlreiche Nachbesserungen.“
Der NABU Hamburg hatte gemeinsam mit den in der AG Naturschutz Hamburg zusammengeschlossenen Verbänden eine Stellungnahme zum Bebauungsplan-Entwurf Oberbillwerder eingereicht. Die Pressemitteilung vom NABU Hamburg wurde am 27.1. veröffentlicht und von diversen Medien wie NDR oder Hamburger Abendblatt veröffentlicht.
Am Sonntag, den 20.11.2022, startete um 11 Uhr am S-Bahnhof Billwerder-Moorfleet (Alter Landweg) wieder eine Fahrrad-Infotour zu den Plangebieten in Billwerder.
Es wurden Informationen zu der Erweiterung der JVA, der geplanten Bebauung von Oberbillwerder, den Ausgleichsmaßnahmen und den vorhandenen Naturwerten der Billwerder Kulturlandschaft vermittelt.
Rainer Beling, Ranger der Boberger Niederung, begleitete die Tour. Er klärte über den Biotopverbund und die Belastung der Naturschutzgebiete durch die gestiegenen Besucherzahlen auf.
Die Tour dauerte etwa zwei Stunden und klang im Hof-Cafe Neunlinden, Billwerder Billdeich 480,
aus.
Das Bündnis Rettet Hamburgs Natur setzt sich für den Erhalt aller Grünflächen und Naturräume in Hamburg ein
und organisierte für den 10. September eine Fahrradsternfahrt:
RETTET HAMBURGS NATUR VOR DEM SENAT!
- Wilder Wald bleibt! (Wilhelmsburg)
- Klimaschutzinitiative Vollhöfner
Wald (Altenwerder)
- Rettet das Diekmoor (Langenhorn)
- Nein zu Oberbillwerder (Billwerder)
Lasst uns gemeinsamen für Hamburgs Natur Flagge zeigen!
Es gab vier Fahrrad-Routen, die auf dem Hamburger Rathausmarkt endeten.
Forderungen des Bündnisses:
Sofortiger Planungs-Stopp für alle Bauprojekte, die Naturräume zerstören
Beitrag NDR Hamburg Journal 10.9.2022:
Am Sonntag 09.10.2022 veranstaltete die Dorfgemeinschaft Billwärder an der Bille e.V. eine Fahrrad-Info-Tour zu den Projektgebieten (Oberbillwerder, JVA u.a.) in Billwerder.
Man "erfuhr" Fakten, Hintergründe und schöne Landschaft! Unser Treffpunkt liegt direkt an der Station S-Billwerder-Moorfleet (S 21), Ausgang Alter Landweg (unten).
Die Tour bei Sonnenschein dauerte ca. 2,5 Stunden. Die Teilnahme war kostenlos. Sie endete am Hof Neun Linden, Billwerder Billdeich 480. Wer mag, konnte sich hier z.B. mit Kaffee + Kuchen oder einem Brötchen stärken, vielleicht sogar einen kleinen Einkauf erledigen.
Gegen die Volksinitiative „Rettet Hamburgs Grün - Klimaschutz jetzt!“ und das damit geplante Volksbegehren auf Schutz aller Grünflächen, landwirtschaftlicher Flächen, Parks und Kleingärten über 1 Hektar ist vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg Verfassungsklage eingereicht worden. Die Dorfgemeinschaft Billwärder an der Bille und ihre AG Nein zu Oberbillwerder unterstützt die Volksinitiative Beginn an.
Im Herbst letzten Jahres haben mehr als 14.000 Hamburgerinnen und Hamburger mit ihrer Unterschrift die Volksinitiative unterstützt, so dass für September 2022 das Volksbegehren stattfinden sollte. Das ist nun aufgrund der Klage zunächst ausgesetzt. Ist das Volksbegehren zulässig, wird es entsprechend später nach Abschluss des Verfahrens starten. Das könnte nach etwa einem guten Jahr der Fall sein. Die Klimakatastrophe schreitet derweil auch in Hamburg voran.
Hier ist als Reaktion darauf die PRESSEERKLÄRUNG der Volksinitiative vom 26. Juni 2022 zu lesen.
Die Erderwärmung schreitet schneller voran als bisherige Berechnungen vermuten ließen. Nach Angaben der Weltwetterorganisation WMO könnte bereits im Jahr 2026 die globale Durchschnittstemperatur eines Jahres erstmals mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. Was könnte Hamburgs regierende Rot-Grün-Politik als schnelle Maßnahme unternehmen, um hier gegen zu steuern? Einfach weniger Flächen versiegeln und Hamburgs Grün besser erhalten! Gerade in urbanen Räumen wird z.B. das Thema Erhitzung eine große bedrohliche Rolle spielen. Aber nein, die Politik schreitet nicht entschlossen voran. Das machen diesem Fall engagierte Bürger: Die Volksinitiative RETTET HAMBURGS GRÜN – KLIMASCHUTZ JETZT! kämpft um den Erhalt aller Hamburger Grünflächen, die größer als 1 Hektar sind und wendet sich gegen deren Versiegelung, damit Klima und Natur geschützt werden. Am 6. Mai 2022 hat die Volksinitiative das Volksbegehren im Hamburger Rathaus angemeldet. Unterstützt wurden die Vertrauensleute von verschiedenen Initiativen des Netzwerks, wie „Rettet das Diekmoor“, „Apfelbaum braucht Wurzelraum“, „Freibad Rahlstedt und „Nein zu Oberbillwerder“. Vertrauensmann Michael Heering ist zuversichtlich, die erforderlichen Unterschriften während der Sammelfrist vom 5. bis 25. September 2022 zusammen zu bekommen: „Ende September kommen wir mit 80.000 Unterschriften wieder ins Rathaus.“ RETTET HAMBURGS GRÜN – KLIMASCHUTZ JETZT!
Nach der Volksinitiative ist vor dem Volksbegehren! Planungen laufen bereits. Unterstützt uns bitte mit Eurer Spende! ------>
Für Anwälte, Werbematerial, IT-Kosten.
Da hat der Bezirk Bergedorf unwahrscheinlich schnell reagiert. Wäre das doch immer so, wenn Bürger mal einen Hinweis macht.
Nur wenige Tage nachdem wir Fotos zu "SCHLECHTE POLITIK - GUT ERKLÄRT" in den sozialen Medien veröffentlichten, wurde die Infotafel Anfang März an der S-Bahn Station Mittlerer Landweg komplett
entfernt. Hat da jemand Angst? So ein bisschen Meinungsvielfalt sollte man doch im Bezirk Bergedorf aushalten können. Hier stehen ein paar Wahrheiten im Text, die auf den öffentlichen
Oberbillwerder-Veranstaltungen der IBA und ebenso in den IBA-Veröffentlichungen nicht erwähnt werden.
Das Vorgänger-Schild an dieser Stelle gab Hinweise zu Freizeit-Fahrradrouten im Bezirk Bergedorf. Es war hier schon seit ein paar Jahren weg und wurde nicht wieder ersetzt. Nach dieser
Informationszerstörung steht die Halterung für das Schild wieder leer und nutzlos im öffentlichen Raum herum.
Dezember 21 - Noch schlängelt sich der historische Billwerder Billdeich parallel zur Bille in Richtung Ladenbecker Furtweg. Die Bäume am Wegesrand lassen hier, insbesondere, wenn sie belaubt sind, eine Idylle entstehen. Tier und Mensch schätzen diesen sehr schönen Abschnitt der Deichstraße sehr. So es nach den Planern geht, wird dies demnächst ein Ende haben. Für die Anbindung in den autoarmen Stadtteil sollen viele Bäume gefällt werden. Ein nahegelegener ein Biotop an der Bille ist ebenfalls betroffen. Der Straßenabschnitt wird in diesem Bereich verbreitert und begradigt. Südlich der B 5 soll der Zubringer vor der Brücke Ladenbeker Furtweg in Richtung Bergedorf abzweigen und über den heute bewaldeten Hang verlaufen, so ein Planer im Stadtentwicklungs-ausschuss im Dezember 21. Da sollen also noch mehr Bäume fallen! Über die neue Anschlussstelle sollen defensiv geschätzte 12.500 Autos aus Oberbillwerder pro Tag die B5 erreichen.
Bebauungsplanverfahren Billwerder 30 / Bergedorf 120 / Neuallermöhe 2 "Oberbillwerder". Am 18.11. wurde im Stadtentwicklungsausschuss (Bezirksversammlung Bergedorf) über die westliche Erschließung am Knotenpunkt Mittlerer Landweg gesprochen. Mehrere Anbindungsvarianten stehen zur Diskussion.
Der autoarme neue Stadtteile würde viel Straßenverkehr erzeugen. Da mag man sich nicht ausdenken, was am Mittleren Landweg passieren wird. Das Haus Nr. 51, das mehrere Wohneinheiten enthält,
steht schon seit einigen Monaten leer.
Westliche Erschließungsstraße: Die Fahrbahn wird in zwei Richtungsfahrbahnen, mit einer Breite von je 3,25 m, geteilt. Seitlich der Asphaltfahrbahnen werden überfahrbare Randstreifen
(Rasengitter/Schotterrasen) vorgesehen. Zwischen den Richtungsfahrbahnen wird eine Sickermulde angeordnet. Von der Fahrbahn durch einen Grün-/Randstreifen getrennt, verläuft der Radschnellweg mit
einer Breite von 4,0 m. Die Kronenbreite beträgt insgesamt 20,0 m. Inklusive der beidseitigen Böschungen ist im Bebauungsplan eine Straßenverkehrsfläche mit der Breite von gut 25,0 m
vorzusehen.
Der lange Gehölzstreifen soll zwar erhalten bleiben. Für die Natur und die zahlreichen Vögel wird er deutlich an Wert verlieren, da dieser Bereich seine Ruhe verliert. Das hohe Verkehrsaufkommen würde unmittelbar entlang dieses Streifens verlaufen.
Die erste verkehrliche Veränderung würde mit dem Sandtransport über eine neue Zufahrt am Mittleren Landweg beginnen. Über mehrere Jahre würden tausende LKW-Fahrten stattfinden. Anlass ist die Aufschüttung einer riesigen Menge Sand für den neuen Stadtteil auf Marschboden. So geht Klimaschutz in Hamburg!
Nach Berechnungen der Verkehrsexperten sollen insgesamt mindestens 20.000 Fahrzeuge pro Tag von und in den neuen Stadtteil fahren.
- Grünflächenschutz in Hamburg-Bergedorf -
Einen Tag vor der Bundestagswahl machten wir u.a. erneut auf die Bedrohung der Kulturlandschaft in Billwerder mit all ihren Nebenwirkungen aufmerksam.
- 25.09.21/12 Uhr ging es hier los - Treffpunkt S-Bahn Nettelnburg,
nördl. Ausgang am Friedrich-Frank-Bogen.
- anschließend Demonstrations-Zug nach Bergedorf (ca. 5 Km).
- Abschlusskundgebung am Weidenbaumsweg (CCB / Bahnhof
Bergedorf)
Mach mit! Rette grünen Lebensraum in Hamburg! Verkehrschaos und Überschwemmungsgefahr verhindern! Wenn wir den Klimaschutz ernst nehmen, darf Oberbillwerder nicht gebaut werden!
Wir brauchen deine Hilfe!:
Meldet euch oder nehmt an Gruppentreffen
teil.
Wir brauchen Spenden!
Wir brauchen deine Unterschrift für die Volksinitiative "Rettet Hamburgs Grün" (s.u.)! Gelegenheit dafür u.a. bei der Demo.
Juli 2021 - Auf öffentlichen Kundgebungen wurden Anmerkungen zu Veränderungen im Mikroklima durch die Bebauung von Oberbillwerder als unerheblich abgetan. Das hätte wenig Auswirkungen auf die Umgebung. Aber richtig untersucht wurde es wohl nicht. Man muss nicht wissenschaftlich ausgebildet zu sein, um die kühlende Wirkung zu erkennen. Nach einem heißen Tag abends eine Fahrradtour um das Gebiet machen - da spürt man die kühlende Wirkung!
Die Abbildung "Kühlleistung des Bodens an Sommertagen" aus Geo-Online zeigt, dass das gesamte Gebiet von Oberbillwerder kühlende und wasserspeichernde Böden beinhaltet. Die graugefärbten Flächen sind Böden mit mittlerer Kühlleistung aufgrund hoher Wasserspeicherfähigkeit sowie möglicher Stauwasserbildung nach Starkregenereignissen. Die blauen Flächen haben eine hohe Kühlleistung, es sind grundwasser-beeinflusste Böden. Es dürfte zu vermuten sein, dass die verbleibenden blauen Flächen durch die Bebauung und die tiefen Eingriffe in die Böden kleiner werden. Insgesamte dürften die versiegelte Fläche von Oberbillwerder dann in gelb erscheinen. Gelb steht für niedrige Kühlleistung. Für die nähere Umgebung, aber auch z.B. den Bereich von Bergedorf und Neuallermöhe dürfte dies zu einer weiteren Erwärmung führen. Und letztendlich hängt alles zusammen: Billwerder kühlt Hamburg und ist auch ein kleiner Teil unseres Planeten!
Flächen, die überhitzte Städte kühlen, werden stark an Bedeutung gewinnen. Die rotgrüne Politik in Hamburg ignoriert diese Tatsache. Es gibt ein Ziel und das heißt BAUEN. Risiken und Nebenwirkungen werden außer Acht gelassen. Die Tatsache, dass die urbanen Räume sich stetig mehr erhitzen werden, dass mehr Menschen den Hitzetod sterben (Anteil der Bevölkerung "über 65 Jahre" steigt zeitgleich), spielt keine Rolle. Der häufig herangezogene grüne Loop - die grüne Schleife- wird die negativen Auswirkungen der Bebauung und Versiegelung der Flächen in Oberbillwerder keinesfalls ausgleichen können.
Juli 2021 - In ihrem aktuellen Oberbillwerder-Newsletter stellt die IBA eine Projektleiterin vor, die lieber Häfen oder Kanäle gebaut hätte. Da ist sie in Oberbillwerder schon mal nicht falsch, hier soll sie immerhin die Sielplanung verantworten. Gleichzeitig wird auf die aktuellen katastrophalen Starkregenereignisse im Westen Deutschlands und den Bergedorfer Starkregen im Mai 2018 hingewiesen. Dies alles wolle man in Oberbillwerder berücksichtigen… Wir möchten uns dazu äußern: Bereits der Himmelfahrt-Starkregen 2018 – welcher natürlich nicht vergleichbar mit den aktuellen Ereignissen ist – hat das gemeinsame Entwässerungssystem von Nettelnburg, Bergedorf-West, Neuallermöhe und Billwerder vollkommen überfordert.
Allein wegen dieser mangelhaften Entwässerung kam es zu den massiven Überschwemmungen in diesen Gebieten.
Ein weiteres aufgehöhtes und größtenteils versiegeltes Wohngebiet (Oberbillwerder), welches in dasselbe System entwässert, wird in jedem Fall Auswirkungen haben und die prekäre Situation des Entwässerungssystems weiter massiv verschärfen.
Kleinere Starkregenereignisse können in Oberbillwerder vermutlich teilweise zurückgehalten werden, jedoch keinesfalls solche Regenmengen wie im Mai 2018 oder wie wir sie aktuell im Westen Deutschlands gesehen haben.
Wir können uns jetzt schon bildhaft vorstellen, wie die Bewohner Oberbillwerders von den Balkonen ihrer Hochhäuser mit Handykameras die Katastrophe in den Nachbarquartieren filmen und der Senat rätselt, wie es dazu nur kommen konnte. Die IBA verschweigt, dass in Oberbillwerder Böden mit hoher Kühlleistung durch Verdunstungskälte verloren gehen. Oberbillwerder würde Hamburg weiter erwärmen und wäre damit ursächlich für Starkregenereignisse verantwortlich. Experten drängen darauf, Hochwasserschutz und Starkregenereignisse stärker bei der Auswahl von Standorten für Bauvorhaben zu berücksichtigen.
Auch die Versicherungsbranche fordert im Zuge der Diskussion um die Einführung der Pflichtversicherung gegen Elementar-schäden, dass weniger Baugenehmigungen in Risikogebieten erteilt werden sollen.
Eine weitere versiegelte „Hochebene“, die darüber hinaus über ein bereits bei Starkregen überlastetes System entwässern soll, bedroht die Entwässerung aller umliegenden Ortsteile (Neuallermöhe, Nettelnburg, Billwerder und B-West). Bis zum Beweis des Gegenteils bewerten wir dies als Gefahrenpotenzial, sei es für Hab und Gut und, wenn es ganz unglücklich läuft, auch für Menschenleben.
Wir fordern daher erneut einen sofortigen Stopp der Planungen zur Bebauung Oberbillwerders!
Gez. Die Bürgerinitiative Nein zu Oberbillwerder
Extremwetter, steigende Hitze in den Städten, Starkregen. Aktuell gibt es hierzu in Deutschland traurige Nachrichten und zahlreiche Opfer. Die Zerstörung und Versiegelung der Kulturland-schaft in Billwerder erscheint in diesem Zusammenhang eine schlechte Entscheidung der Rot/Grünen-Regierung für die Zukunft Hamburgs zu sein. Wir haben die Sorge, dass sich Erschließung und Bebauung von ca. 159 Hektar Offenland und die daraus erfolgenden Versiegelungen negativ auf die Wasserhaushalte der umliegenden Wohnquartiere auswirken. Schon jetzt stellen die Folgen des Klimawandels und die damit verbundenen häufigeren Extremwetter-Ereignisse die umliegenden Siedlungen vor große Herausforderungen. Das Konzept für die Wasserwirtschaft bezieht sich nur auf Oberbillwerder. Berechnungen über die Auswirkungen für die umliegenden Quartiere (Neuallermöhe, Nettelnburg, Allermöhe, Moorfleet, Bergedorf-West), die auch übers Schöpfwerk Allermöhe entwässern, gibt es nicht.
Es wird befürchtet, dass es dort zu einer starken Veränderung der Wassermenge kommt. Durch die Bebauung von OBW gehen 150 Hektar natürlicher Regenwasser-Rückhaltung und -versickerung verloren. Trotz neuer künstlicher Rückhaltebecken wird die Menge des in den Hauptwässerungsgraben Allermöhe abgeleiteten Regenwassers um ein Vielfaches erhöht. Es besteht die Gefahr, dass sich auch der Wasserstand in den
Neuallermöher Fleeten erhöht. Zum Schluss wird alles zusammen über das Schöpfwerk Allermöhe in die Dove Elbe gepumpt. Dies würde die umliegenden Stadtteile und Siedlungen stark gefährden, insbesondere die alten, meist ohne richtiges Fundament gebauten Häuser im Dorf Billwerder und in der alten Siedlung Nettelnburg. Ein Gutachten des Wasserverband Nettelnburg aus 2020 hat ergeben, dass jeder Zentimeter Wasserstandserhöhung in den Fleeten Neuallermöhes Auswirkung auf die Entwässerungsfähigkeit (also auf die Leistungsfähigkeit des Grabensystems) der Siedlung Nettelnburg hat und die Anwohner vor zum Teil unlösbare Probleme stellen würde.
Er hat eine Drohne und dokumentiert damit bedrohte und zerstörte Flächen in Deutschland: Der Pilger.
Am 11.6. war er zu Besuch in Hamburg und hat u.a. auch die Fläche von Oberbillwerder überflogen. Er vermittelte einen noch anderen Blick und Perspektive auf eine Sache. Das ist sehr beeindruckend. Wir bedanken uns für diese Unterstützung!
YouTube-Kanal von Der Pilger.
Mit vielen Beispielen, wo etwas schlecht läuft. Und mit vielen Menschen, die möchten, dass es wieder gut läuft. Nun leider auch mit Videos aus Billwerder.
Betroffenheit, unmittelbar - uns erreichte ein Schreiben -
Moin,
ich bin Schreber am Dweerlandweg. Mit den Jahren habe ich die umliegenden unberührten und auch Kultivierten Ecken immer besser kennen und lieben gelernt.
So viel ich kann, unterstütze ich die umliegende Fauna und Flora nach bestem Wissen. Erst jetzt, nach Jahren, stellen sich kleine Erfolge ein.
Hier und da, ein paar Arten und Anzahlen mehr. Entgegen jeder Vernunft soll nun Natur vernichtet werden. So gut ich kann, möchte ich diesen Irrsinn verhindern.
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Das Bild rechts entstand nach einem netten Plausch mit dem Pächter der Heuwiese. Er ist nur zwei mal im Jahr darauf und mäht sie für seinen Reiterhof. Er war gern bereit, einen Streifen stehen zu lassen, damit ich dort dauerhaft eine Bienenweide anpflanzen kann.
Vom 25.3. bis zum 15.4.2021 konnten Stellungnahmen für drei Bereiche abgegeben werden, die von den Bauplanungen für Oberbillwerder betroffen sind:
Billwerder30 / Bergedorf120 / Neuallermoehe2
In der Rubrik Stellungnahmen konnten Sie die zahlreichen Einträge bei "Bauleitplanung online" lesen. Hier erschienen die Beiträge, bei den die Autoren den Haken bei "veröffentlichen" gesetzt haben. Das Studium dieser Seiten lohnte sich, wenn Sie sich die Bandbreite der Fragen und Sorgen der Bürger vor Augen führen mochten.
In einem offenen Brief gehen wir auf Problemfelder ein, die unmittelbar die aktuelle Lebensrealität der angrenzenden Wohnquartiere von Oberbillwerder betreffen. Die bisherige Planung wird zu einer Verschlechterung der Wohn- und Aufenthaltsqualität führen. Dies betrifft insbesondere zwei Bereiche: Verkehr und Entwässerung.
20 Initiativen und Interessenvertretungen aus ganz Hamburg unterstützen unsere Forderungen und haben den Brandbrief mit unterzeichnet.
Wir appellieren hiermit eindringlich an Politik und Behörden, alle Alternativen – vor allem auf bereits versiegelten, nicht optimal genutzten Flächen (z. B. Hauni-Parkplatz, Bergedorf) – für dieses Megaprojekt gewissenhaft zu prüfen und den klima- und lebensraumgefährdenden Flächenfraß in Billwerder endgültig zu beenden.
Es war ein Aprilscherz - leider!:
1.4.2021 Wenn das stimmt, sind unsere Aktivitäten bald nicht mehr notwendig: Die Grünen Hamburg besinnen sich anscheinend auf die Werte, die eigentlich in den Genen der Partei liegen sollten: Näheres dazu im Zeitungsbericht rechts. Wir sind gespannt, wie sich das weiterentwickelt.
Falls die Bebauung nun doch nicht stattfinden sollte, hier die Liste einiger (insges. 75) Bewohner, die sich sehr darüber freuen würden: Bekassine, Blaukehlchen, Bluthänfling, Eisvogel,
Feldlerche, Feldschwirl, Gartenrotschwanz, Gelbspötter, Grauschnäpper, Haussperling, Kiebitz, Knäkente, Kuckuck, Nachtigall, Rebhuhn, Rotschenkel, Schilfrohrsänger, Stieglitz,
Sumpfrohrsänger, Wachtelkönig, Wiesenpieper, Wiesenschafstelze, Schwarzkelchen, Dorngrasmücke, Gelbspötter, Goldammer, Rohrammer,Grasfrosch, Moorfrosch, Braunfrosch, Seefrosch, Teichfrosch, Teichmolch, Kammmolch, Breitflügelfledermaus, Großer Abendsegler, Rauhautfledermaus, Zwergfledermaus, Mückenfledermaus, Kleine Bartfledermaus, Wasserfledermaus, Breitflügelfledermaus, Großer Abendsegler, Kliener Abendsegler, Braunes Langohr, Schöne Erbsenmuschel, Flusskugelmuschel, Große Erbsenmuschel, Gewöhnlicher Odermennig, Hunds-Straußgras, Weinberg-Lauch, AckerFuchsschwanz, Schwarznessel, Roggen-Trespe, Fuchs-Segge, Rauhes Hornblatt, Zartes Hornblatt, Sumpf-Blutauge, Gewöhnliches Kammgras, Sumpf-Weidenröschen,
Kleinblütiges Weidenröschen, Sonnenwend-Wolfsmilch, Wasserfeder, Dreifurchige Wasserlinse, Straußblütiger Gilbweiderich, Wild-Apfel, Weiße Seerose, Berchtolds Laichkraut, Kamm-Laichkraut, Haar-Laichkraut, Ranunculus auricomus agg. (Artengruppe Gold-Hahnenfuß), Spreizender Wasserhahnenfuß, Schwarze Johannisbeere, Krebsschere, Zottel-Wicke.
Es handelt sich um Namen von Bewohnern, die per Gutachten festgestellt wurden. Die Meisten davon stehen auf der Roten Liste.
Andere nicht so seltene Namen sind noch gar nicht aufgeführt, z.B. Insekten. Die Promis der Fläche, die "Weiße Rehe" finden sich natürlich auch nicht der Liste. Ebenso die Landwirte in dieser Region. Und die Bodenbewohner, wie z.B. der Regenwurm oder Maulwurf. Und der Boden an sich nebst seinen Mikroorganismen. Keine Lobby - also weg damit? Das scheint sich nun ja doch zu ändern. Vielen Dank, liebe Grüne Hamburg - wir zählen auf auch!
Wie viele Bäume mögen das gewesen sein? Auf ca. 450 Meter Länge wurden an der östlichen Seite der JVA die großen Weiden gefällt. Da werden vorbereitende Tatsachen zur Bauerweiterung geschaffen.
Anfang des Jahrtausends wurden sie gepflanzt und wuchsen so stattlich heran, dass die Gefängnismauern nicht mehr zu sehen waren. Mensch und Tier profitierten davon.
Bäume speichern CO2 und sorgen für Lebensqualität und Artenvielfalt in der Stadt. Hamburg hat unter den deutschen Großstädten den größten Bestand an Straßenbäumen pro 1.000 Einwohner. Dieser Bestand ist durch Baumkrankheiten, Stürme, Trockenheit, Baumaßnahmen und Versiegelung an vielen Stellen gefährdet. Trotz dieser Herausforderungen wurde das Defizit von Fällungen und Pflanzungen in den Jahren 2019 und 2020 nahezu gestoppt. Für den Erhalt des Bestands in den kommenden Jahren braucht es eine gemeinsame Anstrengung von Behörden, Bauherren und Bezirken (9.2.2021 hamburg.de - Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft)
Sie sind die tierischen Stars in der bedrohten Billwerder Kulturlandschaft: die Weißen Rehe!
Selbst aus der S-Bahn erkennt man sie auf den Wiesen als weiße Punkte. Wenn Oberbillwerder gebaut wird, verschwindet der zentrale Lebensraum für diese Tiergruppe. In den letzten Wochen tauchten sie ein paarmal in Zeitungen, Radio und den sozialen Netzwerken auf. Es ist gut, dass auch sie dazu beitragen Aufmerksamkeit für das drohende Unheil zu erzeugen. Stehen die Rehe doch auch für andere Vertreter auf dieser Fläche, die man aber kaum einmal sieht, deren Namen man vielleicht noch nie gehört hat (Gelbspötter, Flusskugelmuschel, Sumpf-Blutauge...). Es ist schützenswerte Natur, häufig in Rote-Arten-Listen vertreten. Die Hamburger Regierung und ihre "Bauherren" erwähnen diesen Punkt nicht. Im Vordergrund steht eine Natur, die sich Grüner Loop nennt - und gut ist es! Hamburg rühmt sich für Klimabewusstsein und macht bei dieser Riesen-Umweltsünde kurz mal die Augen zu. Ein bedeutender Lebensraum ungefähr so groß wie der Hamburger Stadtpark wird unwiderruflich zerstört. Es gibt ja Ausgleichsmaßnahmen! Wir brauchen Wohnungen! Trotz stagnierender Einwohnerzahlen und einem noch nicht absehbaren Wandel bei der Nachfrage nach Büroraum. Das Klima verändert sich. Städte werden sich stärker erhitzen. Für die Bewohner urbane Räume werden Grünflächen immer wichtiger.
Der Cartoon von Martin Etienne zeigt auch auf das geplante Oberbillwerder. Der laienhafte Blick auf die Fläche trügt: Es ist nicht bloß ein wertloser Acker mit ein bisschen Landwirtschaft!