"Wir schütten erstmal eine gewaltige Menge Sand auf das Gelände und bauen da was drauf!" Was passiert danach mit der tiefer gelegenen Umgebung? Schwamm drüber!
Erschließung und Bebauung von ca. 159 Hektar Offenland und die daraus folgenden Versiegelungen werden sich negativ auf die Wasserhaushalte der umliegenden Wohnquartiere auswirken.
Das Konzept für die Wasserwirtschaft bezieht sich nur auf Oberbillwerder. Berechnungen über die Auswirkungen für die umliegenden Quartiere (Neuallermöhe, Nettelnburg, Allermöhe, Moorfleet, Bergedorf West), die auch übers Schöpfwerk Allermöhe entwässern, gibt es nicht. Es wird befürchtet, dass es dort zu einer starken Veränderung der Wassermenge kommt. Durch die Bebauung von Oberbillwerder gingen 150 Hektar natürlicher Regenwasser-Rückhaltung und -versickerung verloren. Trotz neuer künstlicher Rückhaltebecken wird die Menge des in den Hauptwässerungsgraben Allermöhe abgeleiteten Regenwassers um ein Vielfaches erhöht. Es besteht die Gefahr, dass sich auch der Wasserstand in den Neuallermöher Fleeten erhöht. Zum Schluss wird alles zusammen über das Schöpfwerk Allermöhe in die Dove Elbe gepumpt. Dies würde die umliegenden Stadtteile und Siedlungen stark gefährden. Insbesondere die alten, meist ohne richtiges Fundament gebauten Häuser im Dorf Billwerder und in der alten Siedlung Nettelnburg.
Ein Gutachten des Wasserverband Nettelnburg aus 2020 hat ergeben, dass jeder Zentimeter Wasserstandserhöhung in den Fleeten von Neuallermöhe Auswirkung auf die Entwässerungsfähigkeit (also auf die Leistungsfähigkeit des Grabensystems) der Siedlung Nettelnburg hat und die Anwohner vor zum Teil unlösbare Probleme stellen würde.
Schon jetzt stellen die Folgen des Klimawandels und die damit verbundenen häufigeren Extremwetter-Ereignisse die umliegenden Siedlungen vor große Herausforderungen. Unvergessen ist das Starkregen-Ereignis im Mai 2018 (Boberg, Glinde, Oststeinbek, Lohbrügge).